Feuerwehr HamburgNavigation und Funkgerät gekoppelt

Ein Interview mit Andreas Jahnke, Funktechniker der Feuerwehr Hamburg
Herr Jahnke, die Feuerwehr Hamburg arbeitet mit einem innovativen System, das Kommunikation und Navigation verbindet. Wie muss ich mir das vorstellen?

Die Feuerwehr Hamburg verfügt über eine Technik, die aus einem TETRA-Navigationssystem von MTI und Sepura-Digitalfunkgeräten besteht, die miteinander verknüpft sind. Das heißt konkret, dass unsere Einsatzzentrale nicht nur den Auftrag an die benötigten Einsatzkräfte und -fahrzeuge weitergibt, sondern gleichzeitig die GPS-Daten des Einsatzortes an das jeweilige Navi übermittelt.

Das hat logischerweise Vorteile ...

Allerdings. Besonders wichtig ist die Schnelligkeit. Die Mannschaften können ohne Zeitverzögerung ausrücken, ohne erst noch ein Navi programmieren zu müssen – oft kommt es ja auf jede Sekunde an. Außerdem erhält die Zentrale eine automatische Rückmeldung, sowohl nach Ausrücken aus der Wache als auch nach Eintreffen am Einsatzort, und ist so immer über den Stand des Fahrzeugs informiert.

Auf welche Weise werden die Daten übermittelt und angezeigt?

Das ist der Clou an der Sache: Nachrichten, Meldungen und Einsatzkoordinaten werden digital als SDS versendet und die Kurznachrichten werden sofort auf dem Bildschirm des Funkgerätes eingeblendet. Aktuelle Meldungen können auch als Flash-SDS über ein Laufband sichtbar gemacht werden. Übrigens hat die Hamburger Feuerwehr keinen geringen Anteil an dieser technischen Neuerung, denn wir haben seinerzeit eigens eine SDS-Box entwickelt, um mit den alten Analog-Geräten kommunizieren zu können. Diese Box wurde mit der Zeit immer weiter entwickelt – inzwischen ist sie in die Navigationsgeräte integriert!

Wie ist die Zusammenarbeit mit MTI und SELECTRIC zustande gekommen?

Oh, da muss ich etwas ausholen. Im Zuge der Umstellung von analogen auf digitale Lösungen haben wir vor Jahren die Firma MTI ins Boot geholt, die uns bei den Vorarbeiten für die Einrichtung des Digitalfunks unterstützt hat. Auf der PMR Expo 2011 habe ich dann die Firma SELECTRIC angesprochen und wir haben gemeinsam Möglichkeiten einer Zusammenarbeit ausgelotet. SELECTRIC hat daraufhin die Vermittlung zwischen allen beteiligten Partnern übernommen, den Rahmenvertrag mit MTI ausgehandelt und kümmert sich intensiv um den Customer Support.

Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit der neuen Technik gemacht?

Ich muss sagen, wir sind generell sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Es sind inzwischen 170 Wagen ausgerüstet, und das System arbeitet äußerst stabil und zuverlässig. Außerdem ist es ja ein intelligentes System, das sich erweitern, optimieren und jederzeit durch maßgeschneiderte neue Features perfektionieren lässt.