So auf den Punkt gebracht funktioniert die digitale Alarmierung. Doch der einfach beschriebene Ablauf erfordert komplexe Systeme in der Leitstelle, die ineinander greifen und im Hintergrund ablaufen. Sie unterstützen den Disponenten und entlasten ihn im Idealfall durch die automatische Bearbeitung zusammenhängender Abläufe.
Ein besonders hilfreiches System ist hier die digitale Alarmierung nach technischer Richtlinie BOS, die den ausgehenden Alarm aus der Leitstelle, also vom Einsatzleitsystem (ELS), bis hin zu den Einsatzkräften transportiert. Dazu notwendig sind neben der Anbindung an die Leitstelle das kreisweite Alarmierungsnetz sowie die digitalen Meldeempfänger.
Wir erklären Ihnen, was genau im Hintergrund abläuft!
Das ELS (Einsatzleitsystem) kommuniziert über eine festgelegte Schnittstelle mit dem digitalen Alarmgeber (DAG). Diese Schnittstelle dient nicht nur zum Übertragen der Alarmmeldungen sowie dessen Empfänger, sondern auch zur Datenpflege für die richtige Adressierung der digitalen Meldeempfänger im DAG. Bei einem Ausfall des ELS kann somit der Disponent direkt über den DAG alarmieren, da mit dieser Schnittstelle alle erforderlichen Datensätze identisch sind. Zur weiteren Sicherheit ist der DAG in der Leitstelle gedoppelt ausgeführt.
Um dem Datenschutz gerecht zu werden, erfolgt mehr und mehr die Übertragung der Alarmierungstexte in einer 128 Bit-Verschlüsselung zu den digitalen Meldeempfängern (DME), um hier ein Mitlesen der Textnachricht durch Unberechtigte in der Luftschnittstelle (Funkübertragung) auszuschließen.
Der DAG ist mit einem oder mehreren sogenannten Master-DAU (digitaler Alarmumsetzer) über ein Netzwerk verbunden. Das Herzstück des digitalen Alarmumsetzers ist ein Controller, welcher die mit einem Sende-/Empfangsgerät empfangene Alarmierung „Bit synchron“ wieder aussendet. Somit können mehrere DAU in einem Gebiet zeitgleich senden, ohne dass sich die Aussendungen in den Überschneidungsbereichen negativ beeinflussen.
Durch eine geschickte Positionierung von mehreren Master-DAU im Feld, werden auch bei einer anspruchsvollen Geländetopographie alle restlichen DAU (Slave-DAU) simultan erreicht. Hierdurch sind in großen Alarmierungsinfrastrukturen durch nur 2 Aussendungen sehr schnelle Alarmierungszeiten zu erreichen. Möglich macht dieses eine „Bit-synchrone“ Alarmaussendung auch über die Slave-DAU.
Für die Einsatzkräfte ist der digitale Meldeempfänger (DME) der Anschluss an die Infrastruktur der digitalen Alarmierung.
Robust, kompakt und laut erfüllt unser DME seine Aufgabe, aber in besonderen Situationen erfolgt der Hinweis auf den eingehenden Alarm auch diskret nur per Vibration. Möchte man je nach Alarmart von der Farbe der Display-Hintergrundbeleuchtung differenzieren, so kann aus 7 Farben gewählt werden.
Heute bereits Standard ist eine wochenlange Akkulaufzeit, sowie viele andere Leistungsmerkmale.
Um die Alarmdurchlaufzeit über alle DAU-Standorte noch deutlich weiter zu reduzieren, arbeiten wir in der Betriebsart „RapidCall“.
In dem ursprünglichen POCSAG-Übertragungsverfahren wird bei der Alarmierung mehrerer Rufgruppen/Adressen (RIC) mit identischer Alarmierungstextnachricht auch diese Textnachricht entsprechend der Anzahl der RICs übertragen. Bei längeren Textnachrichten wird somit das System schon mal deutlich „ausgebremst“!
„RapidCall“ hingegen fasst intelligent alle RICs, welche mit dem gleichen Alarmierungstext ausgesendet werden zusammen und fügt zum Schluss nur einmal den Text an. Durch diese Bündelung erreicht man extrem hohe Alarmierungsgeschwindigkeiten. Egal, ob nur 1 RIC mit zum Beispiel 240 Zeichen Text in der Luft ist oder 10 RIC! Die Alarmierungsgeschwindigkeit bleibt quasi gleich schnell.
Richtig rund wird die digitale Alarmierung, wenn die jeweilige Einsatzkraft bestätigen kann, dass dieser an dem Einsatz teilnimmt oder auch nicht.
Dieses Leistungsmerkmal beeinflusst in Kette nochmals die Alarmierungsgeschwindigkeit, wenn man hierbei auch noch die Zeit bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte an der Einsatzstelle einbezieht. Denn durch die Rückmeldung wird in unserem System auch die taktische Qualifikation der jeweiligen Einsatzkraft mit gesendet. Somit erkennt die Einsatzleitung schon nach zirka 3-5 Minuten, ob nachalarmiert werden muss, weil sich zum Beispiel kein Maschinist und/oder zu wenig Atemschutzgeräteträger für den Einsatz gemeldet haben. Dieses wertvolle Leistungsmerkmal hilft besonders bei der Einhaltung von Hilfsfristen.
Sollte Ihr Alarmierungssystem noch nicht über diese Eigenschaften verfügen, teilen wir Ihnen gerne mit, was dazu notwendig ist, um modern und schnell zu alarmieren. Mit unserem System „RescueCall“ sind wir in Deutschland mit über 50 Systemen kompetent unterwegs.
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