Ab 2018 soll in der Europäischen Union jeder neu zugelassene Pkw verpflichtend mit eCall ausgerüstet werden – ein System, das bei einem Verkehrsunfall automatisch oder manuell einen Notruf auslöst.
Die Meldung ergeht an die europaweit einheitliche Notrufnummer 112 und übermittelt Minimaldaten wie GPS-Koordinaten, Fahrtrichtung (wichtig auf Autobahnen oder in Tunneln) und Fahrgestell-Nummer. Danach wird eine Sprachverbindung aufgebaut.
Die Leitstelle kann aufgrund der schnelleren Informationsübertragung, gegenüber eines normalen Notrufes effizienter und zielgerichteter die notwendigen Rettungsmaßnahmen einleiten.
Zur Auswertung des eCalls sowie der Standortkoordinaten hat SELECTRIC für die Leitstellen das IDECS mit einem entsprechenden Softwaremodul ergänzt. Damit können eCalls erkannt und bis zu 20 Notrufe gleichzeitig empfangen und registriert werden, was einen Zeitgewinn bei zum Beispiel Massenunfällen bedeutet.
Die Einbindung in die bestehende Leitstellentechnik kann auch parallel zur bestehenden Funk- und Notrufabfrage erfolgen, wobei die empfangenen Daten mittels einer Schnittstelle zum Einsatzleitsystem in der Leitstelle übertragen werden. Zusätzlich werden die Standortkoordinaten der Basisstation, in dem das Mobiltelefon eingebucht ist, beziehungsweise die postalische Adresse des Festnetzanschlusses, von dem der Notruf erfolgt, ausgewertet und dem Einsatzleitsystem zur Verfügung gestellt.
Wird der eCall in der Leitstelle korrekt empfangen und ausgewertet?
Ab April 2018 müssen alle neu zugelassenen Fahrzeugtypen den eCall zu den Rettungsleitstellen in einer akuten Situation absetzen. Der manuell oder automatisch ausgelöste Notruf aus dem Fahrzeug erfolgt über das Mobilfunknetz. Mit Annahme des eCalls in der Leitstelle wird vom Fahrzeug ein Mindestdatensatz (Minimum Set of Data - MSD) übertragen. Dieses sind zum Beispiel die aktuelle Position und Fahrtrichtung, der Fahrzeugtyp, die Anzahl der Insassen usw. Nach der Übertragung der MSD wird der Sprachweg freigeschaltet, so dass der Disponent in der Leitstelle mit den Fahrzeuginsassen kommunizieren kann.
Bis Ende des Jahres 2017 sind alle Leitstellen zum Empfang und Auswerten des eCalls ausgestattet.
Der eCaller von SELECTRIC simuliert das In Vehicle System (IVS), also die im Fahrzeug installierte Komponente, die den eCall auslöst. Dafür besteht der eCaller als kompaktes System aus einem GSM Modem sowie einer Nutzersoftware, die auf einem Standard PC oder Laptop mit aktueller Performance installiert wird. Die notwendigen Minimum Set off Data (MSD) werden vor dem Test erstellt. Anschließend wird ein eCall ausgelöst und über das Mobiltelefonnetz an die örtliche Leitstelle gesendet. Der eCall wird anhand der gesendeten Daten vom Leitstellensystem erkannt und entsprechend bearbeitet. Nach dem Senden der MSD wird der Sprachweg freigeschaltet, so dass dieser ebenfalls geprüft werden kann.
Jede Leitstelle kann mit dem eCaller einfach und eigenständig prüfen, ob die festgelegte Konformität eingehalten wird. Dieses kann wiederholend jederzeit und nicht nur bei der Neuinstallation der Leitstellentechnik, sondern auch nach jedem Softwareupdate des Leitstellen- und Kommunikationssystems durchgeführt werden. Zu Schulungszwecken und Vorbereitung auf eingehende eCalls unterstützt der eCaller neue als auch erfahrene Leistellenmitarbeiter. Der Vorteil ist der einfache Aufbau und die übersichtliche Bedienung für den Anwender.
Mit dem eCaller können eCalls zum Test nach DIN EN 16454 und DIN EN 15722 generiert werden. Dabei wird die Fahrzeugseite des eCalls simuliert.
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