Blackout - Funken wenn das Licht ausgeht

Aufgrund der ausgerufenen „Energie-Mangellage“ beschäftigen sich viele Behörden, Organisationen und Unternehmen mit Maßnahmen, diese drohende Lage abzuwenden aber auch mit den Auswirkungen, die eine solche Lage mit sich bringen kann.

Selbst Experten sind sich nicht einig darüber wie wahrscheinlich zum Beispiel das Szenario eines flächendeckenden Stromausfalls ist. Die jüngsten Ereignisse zeigen jedoch, dass man auch mit bisher nicht vorhersehbaren Ereignissen rechnen muss. Als Lieferant für Kommunikationstechnik möchten wir uns heute einmal mit verschiedenen Themen auseinandersetzen, die Behörden, Unternehmen und Organisationen dabei unterstützen, im Fall der Fälle kommunikationsfähig und somit arbeitsfähig zu bleiben. Auch wenn "arbeitsfähig" sich dann sicher stark von der normalen Situation unterscheidet.

Im Detail werden wir uns mit den Möglichkeiten der Rückfallkommunikation von TETRA-Geräten beschäftigen, ein Redundanzsystem für die Bereitstellung und Absicherung von Internetzugängen vorstellen und die Härtung der Stromversorgungen für Standorte der Digitalen Alarmierung erörtern. Auch im Bereich der Telefonie können wir eine interessante Lösung mit einem Rückfall- und Redundanzkonzept vorstellen.

REDUNDANZ DER FEUERWEHRGERÄTEHÄUSER MIT CRADLEPOINT PRODUKTEN

Die Verfügbarkeit einer zuverlässigen und performanten Interverbindung wird für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben aufgrund von Prozessdigitalisierungen immer wichtiger. In vielen Fällen werden Liegenschaften und Betriebsräume über DSL oder Glasfaser angebunden. Im Falle eines Ausfalles dieses einzelnen Anbindungspunktes, z.B. durch Naturkatastrophen, Bauarbeiten, Providerausfälle, etc. steht dieser immer wichtiger werdende Kanal den Einsatzkräften nicht mehr zur Verfügung.

Eine Redundanz der Internetverbindung zu schaffen, um auch im Krisenfall reaktionsfähig zu bleiben wird immer wichtiger. Mit den Produkten der Firma Cradlepoint, haben wir die Möglichkeit, entsprechende Rückfall und Failover Konzepte zu realisieren.

Eine 4G/5G Verbindung bildet eine perfekte Redundanz, welche automatisch durch den Cradlepoint Router im Falle des Ausfalls der DSL-Leitung genutzt wird.

Jetzt können auf dem Router verschiedene Failover Events programmiert werden, d.h. steht beispielsweise keine DSL-Verbindung mehr zur Verfügung oder ist die Bandbreite nicht mehr entsprechend springt der Router von der DSL-Verbindung auf die Mobilfunk-Verbindung. Da der Router Multi-SIM fähig ist, können auch verschiedene Mobilfunk-Provider im Fallback Konzept berücksichtigt werden.

Ist eine noch höhere Verfügbarkeit gewünscht, kann auch eine Direktanbindung über z.B. Richtfunk oder Satelliten-Anbindung an andere Standorte über den Router realisiert werden.

Rückfallkommunikationsmöglichkeiten TETRA

TETRA-Basisstationen sind im Regelfall mit einer batteriegepufferten Stromversorgung ausgerüstet, sodass Ihr Betrieb nach einem Stromausfall zunächst für einen gewissen Zeitraum aufrechterhalten werden kann. Je nach Auslegung dieser „Notstromversorgung“ ist dann mittel- bzw. langfristig jedoch eine Versorgung der betroffenen Basisstationen mit Ersatzstrom notwendig. Im TETRA BOS Netz erfolgt aktuell im Rahmen einer Netzhärtung der Ausbau auf einen Betrieb von 72 Stunden.

Ein weiteres Problem könnte neben der Stromversorgung für die Basisstation der Wegfall der Datenverbindung zur Vermittlungsstelle darstellen. In den meisten Fällen werden Basisstation jedoch über mehrere Wege an das Datennetz angebunden, sodass auch hier das Ausfallrisiko minimiert wird.

Verliert eine Basisstation die Verbindung zur Vermittlungsstelle und damit die Kommunikation zu anderen Basisstationen, wird der Betrieb im sogenannten „Fall-Back“ weitergeführt. Das bedeutet, dass eine Kommunikation von Funkteilnehmern über die Basisstation weiterhin möglich ist, jedoch keine Kommunikation mit Teilnehmern möglich ist, die in anderen Basisstation eingebucht sind. Heißt konkret – alle Teilnehmer, die sich räumlich im Bereich der betroffenen Basisstation befinden und auf dieser eingebucht sind, können auch weiterhin untereinander über die Basisstation kommunizieren. Lediglich die Kommunikation mit anderen Teilnehmern, wie mitunter auch der Leitstelle, ist dann nicht mehr möglich.

Alternativ zur Kommunikation über TMO steht bei TETRA Geräten die Möglichkeit der Direktkommunikation via DMO, ohne Beteiligung einer Basisstation, zur Verfügung. Hier ist es wichtig, dass die jeweiligen Funkgeräte räumlich so zueinanderstehen, dass sie sich gegenseitig „empfangen“ können. Der DMO-Modus steht nicht nur für Handfunkgeräte, sondern auch für Fahrzeug- und Feststationäre Funkgeräte zur Verfügung. Aufgrund größerer Sendeleistungen und leistungsfähigeren Antennen lassen mit diesen Geräten deutlich größere DMO-Reichweiten im Vergleich zu Handfunkgeräten erzielen.

 

Hier kann es sich im Zuge der Erarbeitung eines Rückfallkonzeptes lohnen, einen kritischen Blick auf vorhandene Antennen zu werfen und ggf. verwendete einfache Aufsteckantennen gegen besser Gewinnantennen zu tauschen. Fahrzeuge sollten in einem solchen Fall ebenfalls versuchen topografische und bauliche Vorteile für sich auszunutzen und z.B. eng bebaute Gebiete meiden bzw. Anhöhen aufzusuchen, um so eine verbesserte Reichweite zu haben.

Die DMO-Reichweite lässt sich auch durch den Einsatz von DMO Repeatern erweitern. Hierfür können sowohl HRT, MRT als auch FRT genutzt werden. Zu beachten ist hier allerdings, dass eine begrenzte Anzahl von DMO-Frequenzen und auch DMO Gruppen zur Verfügung steht. Bei exponiert liegenden Senderstandorten besteht auch die Gefahr das DMO-Gruppen für Organisationen in der erweiterten Umgebung „blockiert“ werden.

Im Fazit lässt sich festhalten, dass sich durch die Aufrüstung von einfachen Erweiterungen wie Lizenzen zur Sendeleistungserhöhung / -anpassung und leistungsfähigen, der gegebenen Situation angepassten, Antennen bereits adäquate Rückfallkonzepte im DMO umsetzen lassen.

SELECTRIC SMART SOLAR DAU

Aufgrund der aktuellen politischen und energiewirtschaftlichen Lage sind auch besonders Behörden und Organisation mit Sicherheitsaufgaben dazu angehalten, Maßnahmen zur Energieeinsparung und Vorbereitungen zur Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit zu treffen.

Einer der wichtigsten Stützen zur Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit ist insbesondere die Sicherstellung der Kommunikation sowie die Alarmierung der Einsatzkräfte.  

Die Standorte für die digitale Alarmierung über POCSAG werden nach heutigem Stand weitestgehend über 230 V Hausstrom versorgt und im Falle eines Stromausfalls mit einem Akku gepuffert. Das Zeitfenster, in dem der herkömmliche Digitale Alarmumsetzer (DAU) über den Akku versorgt werden kann, liegt aktuell bei ca. 15 Stunden. Dies ist somit die Reaktionszeit, in der die Stromversorgung wiederhergestellt werden muss, um einen Totalausfall des Standorts zu vermeiden.  

Bereits vor 2020 hat sich SELECTRIC mit dem Thema der technischen Entwicklung sowie strategischen Wichtigkeit der DAU-Standorte und deren Resilienz befasst. Eines der Ergebnisse war die Pilot-Inbetriebnahme des deutschlandweiten ersten Smart Solar DAUs im Kreis Steinfurt im Jahr 2020.

Die Anforderungen an den einfachen DAU-Standort hat sich durch mehrere Katastrophen- und andauernden Schlechtwetterlagen sowie die Energiepolitische Lage in den letzten Jahren deutlich verändert. Diese Anforderungen (wie z.B. Überbrückung von 72 Stunden Stromausfall) werden durch unseren Smart Solar DAU sichergestellt. Der DAU kann dank Vorrüstung an Solar-Panels autark angeschlossen, mit Einsatz von hochwertiger und modernster Akkutechnik smart, nachhaltig und unabhängig von der öffentlichen Stromversorgung betrieben werden. Weitere Features sind dank intelligenter Steuer – und Überwachungselektronik möglich. So kann der DAU selbst proaktiv der Leitstelle über einen lokalen Stromausfall / Sabotagealarm / Akkuzustand etc. in Echtzeit informieren.  

Gerne stehen wir Ihnen für Rückfragen und eine Konzeptberatung zur Härtung Ihrer Alarmierungs- und Kommunikationsinfrastrukturen zur Verfügung.



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