Schon häufiger wurde uns die Frage gestellt, ob der Führungskanal für die Feuerwehr im DMO oder besser im TMO realisiert werden sollte. Diese Frage lässt sich nicht grundsätzlich beantworten. Beide Varianten bieten sowohl Vor- als auch Nachteile und hängen von ganz unterschiedlichen Faktoren ab. Wir wollen nachfolgend einmal verschiedene Aspekte darstellen und Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen. Vielleicht können wir hiermit eine kleine Entscheidungshilfe geben.
Der Vorteil eines netzbasierten Führungskanals, also einer TMO-Gruppe ist, dass noch auf der Anfahrt befindliche oder nachalarmierte Einheitsführer bereits aus dem Fahrzeug heraus mit der Einsatzleitung an der Einsatzstelle in Kontakt treten und sich entsprechend abstimmen können. Durch die Netzversorgung ist die Reichweite des Führungskanals also nicht auf den DMO-üblichen Radius begrenzt, weshalb sich auch großflächige Einsatzstellen, wie beispielsweise bei einem großen Brandereignis und einer abgelegeneren Wasserentnahmestelle, problemlos realisieren lassen.
Doch dieser Vorteil ist gleichzeitig auch der größte Nachteil. Betritt beispielsweise eine Einsatzkraft mit dem Handfunkgerät eine komplexere Gebäudestruktur, ist eine Funkversorgung im Netzbetrieb nicht immer sichergestellt und bedeutet in der Praxis den Verlust des Netzes und somit auch keine Kommunikationsmöglichkeit mehr.
Im ungünstigsten anzunehmenden Fall kann es mit Handfunkgeräten in ländlichen Bereichen sogar im Freien zum Kommunikationsabriss kommen, denn je nach Region sind diese Bereiche über die Infrastruktur lediglich für eine gesicherte Versorgung von Fahrzeugfunkgeräten (Sendeleistung 3W und deutlich größere Antenne) ausgelegt und regelmäßig kommt es hier zum Ausbuchen des Handfunkgerätes.
In Bereichen mit einer guten Funkausleuchtung durch zum Beispiel nahegelegene Basisstationen kann auch in Gebäuden durchaus eine ausreichende Feldstärke für den einwandfreien Betrieb vorliegen, praktische Erfahrungen aber zeigen, dass im Regelfall mit dem Betreten des Kellergeschosses von einem Abriss auszugehen ist. Dies ist selbstverständlich nicht der Fall, wenn das betreffende Objekt mit einer Objektfunkversorgung ausgerüstet ist.
Die Standard-Einsatzstelle der Feuerwehr lässt sich gewöhnlich gut mit dem Versorgungsradius eines Handfunkgerätes im DMO-Betrieb abdecken. Da im Verlauf eines Einsatzes auch die Führungskräfte Gebäude betreten, um sich entsprechend eigene Lagebilder verschaffen, ist für diese Einsatzfälle der DMO-Betrieb des Führungskanals vorteilhaft.
Bei Einsatzstellen mit gesicherter Netzversorgung, wie üblicherweise in innerstädtischen Bereichen gegeben, können die weiteren Vorteile des TMO unter Berücksichtigung der Problematik der fehlenden Inhouse-Versorgung genutzt werden.
Bei ausgedehnten, großflächigen Einsatzstellen oder Einsätzen mit vielen an- und abrückenden oder zu verlegenden Kräften, kann eine Kommunikation auf der Anfahrt bei der Ordnung des Raumes hilfreich sein, sodass sich hier die Nutzung eines Führungskanals im TMO empfiehlt.
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